Passionsspiele Thiersee
Erst wieder 2028
Die Passionsspiele Thiersee werden im Abstand von sechs Jahren im Tiroler Ort Thiersee aufgeführt. Ein Manifest für Tradition und Glauben bei dem ein ganzes Dorf gemeinsam auf der Bühne steht und das Leiden Christi erzählt. Alle sechs Jahre prägt das kleine Tiroler Tal das seit 1799 traditionelle Passionsspiel, wenn die Thierseer auf eindrucksvolle Art und Weise die Geschichte vom Leiden Christi erzählen. Das nächste Mal ist es 2028 soweit: Das Theater wird von mehr als 250 Laiendarstellern und Musikern von Thierseerinnen und Thierseern aller Altersklassen gespielt. Jedem Einzelnen liegt die Botschaft des geistlichen Dramas am Herzen. Sie wollen an das Leiden Christi erinnern, das er auf sich genommen hat, um der Menschheit die Liebe zu bringen.
Die Geschichte
1799 hat alles begonnen, weil die Thierseer den Krieg fürchteten. Also gelobten die Bewohner aus Thiersee, jährlich in der Fastenzeit die Leidensgeschichte Jesu in Form eines Mysterienspiels nachzuspielen um sie vor dem Krieg zu bewahren. Sie überarbeiteten den Text mehrfach und spielten im Freien, in einer sogenannten „Komedihütte“ bei der Kirche. Ab 1854 wurden die Passionsspiele in einem größeren Haus, das für 800 Besucher errichtet wurde, aufgeführt. Seit 1926 finden sie in dem noch heute bestehenden Passionsspielhaus, das von Alois Kaindl am Ufer des Thiersees erbaut wurde, statt. Seit 1970 werden die Passionsspiele alle sechs Jahre aufgeführt. Seit damals hat man sich die Liebe zur Passion erhalten und die Faszination und Begeisterung dafür von Generation zu Generation weitergegeben.
Ersatzprogramm 2024: "Die Piefke Saga"
Um auch in der passionsfreien Zeit die Leidenschaft fürs Schauspiel ausleben zu können, führt der Verein immer wieder Zwischenstücke – wie im Jahr 2024 „Die Piefke Saga“ von Felix Mitterer – auf.
Touristiker waren erzürnt, Deutsche fühlten sich veräppelt. Als Felix Mitterers „Piefke-Saga“ 1990 das erste Mal im österreichischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, sorgte die Satire für regelrechte Empörung. 30 Jahre später genießt der Vierteiler über das Verhältnis von einheimischen Tirolern und deutschen Gästen Kult-Faktor und gehört gewissermaßen zur Tiroler Identität. Mit viel Schmäh und einer ordentlichen Portion Ironie werden die Auswüchse des Massentourismus sehr überspitzt dargestellt. Scheinbar aktueller denn je, bringt der Passionsspielverein Thiersee das legendäre Stück2024 wieder im Passionsspielhaus auf die Theaterbühne. Unvergessene Zitate wie „Ich reise ab“ oder „Varschwindet´s Piefke" werden die Lachmuskeln der Zuschauer genauso strapazieren, wie das Aufeinandertreffen der „typisch deutschen“ Familie Sattmann und den eingefleischten Bewohnern von Lahnenberg.
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